Bella geht eine Geschichte im Kopf herum, die sie vor kurzem hörte.
Und da ja morgen Valentinstag ist, passt sie ganz gut.
Der Graubezopfte hat einen Freund, der die letzten Jahre in Berlin lebte.
Einfach so vor sich hin lebte … mit Job und Verpflichtungen und Kurzreisen zu seiner Mutter, die woanders wohnt, und Besuche vom Kind und zum Kind hin, das auch woanders seinen Lebensmittelpunkt hat.
So hätte es weitergehen können … alles war einigermaßen eingetaktet.
Bis dem Freund eine Frau über den Weg lief und er sich verliebte.
Da sie nun auch woanders lebte – in Hamburg, um genau zu sein – und er ja die Fahrerei zu Mutter und Kind gewohnt war, pendelte er nun auch in den Norden des Landes, wenn nicht sie zu ihm kam.
So ging das eine Weile hin und her, bis er schließlich letztes Jahr seine Berliner Wohnung untervermietete und ganz zu ihr nach Hamburg zog.
Monate zuvor hatte er sich Gedanken über den Geburtstag seiner Freundin gemacht und kam auf eine höchst ausgefallene Idee.
Er schrieb ihr einen Brief, versah diesen mit ihrem Geburtstag und ihrer Telefonnummer und steckte diesen in eine leere Flasche, die er sodann in ein Berliner Gewässer schmiss.
Ich bin mir unsicher, ob es nun die Spree oder die Havel war, möglicherweise tat er es auch bei einem Hamburg-Besuch, wo die Flasche in der Alster landete …
Er bat den Finder der Flaschenpost, genau am Geburtstag der Freundin diese anzurufen und ihr den Brief vorzulesen.
Tatsächlich wurde die Flasche gefunden.
Monate nach dem Einwurf rief tatsächlich am Geburtstag ein Fremder an und las der Freundin den Brief vor.
Magisch irgendwie …
Bella und der Graubezopfte trafen das Paar kurz nach Weihnachten, als dieses die Geschichte erzählte.
Beide strahlten.
Natürlich.
So kann man auch eine Liebeserklärung machen.